Raumakustik
Für jeden Raum die optimale Raumakustik
Lärm in Kindergärten, Schulen und Universitäten gehört zum Alltag von Kindern, Studenten, Lehren und Dozenten. Nicht selten wird dabei der für optimale Arbeitsbedingungen empfohlene Schallpegel von 55 dB (A) überschritten. Eine gute Raumakustik trägt dazu bei, die Sprachverständlichkeit und Konzentrationsfähigkeit und damit letztlich auch die Lernbereitschaft zu erhöhen.
Eine genaue und detaillierte Planung ist unabdingbar, da nachträgliche Änderungen oft nur unter hohem Zeit – und Kostenaufwand zu realisieren sind.
Faktoren für eine gute Raumakustik:
- Lage des Raumes im Gesamtgebäude
- Größe und Form des Raumes
- Um welchen Raumtyp handelt es sich?
Nach DIN 18041 „Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen“ sind Klassenräume, Hörsäle, Musikräume, Sporthalle, Aula, Pausenraum oder Flure in Räume der Gruppe A „Hörsamkeit über mittlere und größere Entfernungen“ und in Räume der Gruppe B „Hörsamkeit über geringe Entfernungen“ einzuteilen. - Ermittlung der Soll-Nachhallzeit
Die je nach Raumtyp unterschiedliche Soll-Nachhallzeit ist zu ermitteln. Die Nachhallzeit, die abhängig von der zu erwartenden Frequenz liegt, muss in einem bestimmten Toleranzbereich liegen. - Schalldämmung und Oberflächenausbildung der umgebenden Bauteile
- Größe und Anordnung der schallabsorbierenden Flächen
- Anteil der schallreflektierenden Flächen
Bauliche Möglichkeiten, die Akustik eines Raumes positiv zu beeinflussen:
- Einbau einer Unterdecke mit schallabsorbierenden Mineralfaserplatten
- Einbau einer Unterdecke mit gelochten Gipskarton-Platten
- Montage von Wandabsorbern
- Einbau eines schallabsorbierenden Frieses
- Einbau eines schallabsorbierenden Deckensegels
- Montage von Baffeln/Lammellen-Segeln (geeignet für Schwimmbäder)
Lochplatte einer Akustikdecke
Kleiner Exkurs „Akustik“
Die Akustik befasst sich mit der Entstehung und Ausbreitung von Schall sowie der Klangoptimierung bei Verwendung unterschiedlicher Materialien zur Raumgestaltung.
Schallübertragung:
Mit der Schalldämmung verhindert man, dass Schall von einem Raum zum anderen übertragen wird. Wichtige Einflussfaktoren bei der Schalldämmung sind die vier Arten der Schallübertragung:
- Transmission
- Absorption
- Reflexion
- Diffusion
Nachhallzeit:
Zur Bewertung der akustischen Eigenschaften von Räumen dient das physikalische Maß der Nachhallzeit. Es beschreibt die Halligkeit eines Raumes und wird maßgeblich von den Absorptionseigenschaften der umgebenden Bauteile (Wände, Decke, Boden) beeinflusst. Die akustischen Eigenschaften eines Raumes werden daher durch die Materialien von Wänden, Decke und Boden, aber auch die Form und Raumgröße sowie das Mobiliar bestimmt.
Bildquellen: Ecophon (2), Saint-Gobain Rigips GmbH (3-6)
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